Original holländische Poffertjes backen
« Süße niederländische Nascherei zum selbst machen »
Bei dieser Spezialität aus Holland, die man bei uns leider nur vom Jahrmarkt kennt, gehen nicht nur Kinderherzen auf. Sie sind weich, zart und süß und verbreiten ein wunderbar leckeres Aroma nach Waffeln, Kirmes sowie Kinderträumen. Poffertjes, das sind kleine, holländische Pfannkuchen, denen selbst Erwachsene nur selten widerstehen können. Kann man diese niederländische Süßspeise auch zu Hause machen? Ja, man kann! Wir haben recherchiert, wie Sie leckere Poffertjes backen können und haben Rezepte für Sie, wie man sie in Holland macht.
Süßspeise aus Holland mit Vergangenheit
Auch wenn man sie heute für eine ganz typische niederländische Süßspeise hält, liegt der Ursprung der kleinen holländischen Pfannkuchen ganz woanders – nämlich in Frankreich in der Gegend um Bordeaux. Hier ersetzten Ende des 18. Jahrhunderts Mönche aufgrund einer Knappheit an Weizenmehl dieses in ihrem Hostienrezept teilweise durch Buchweizenmehl und buken daraus kleine Bällchen. Handelsleute, die diese bei den Mönchen kennengelernt hatten, übernahmen die Rezeptur und während der Französischen Revolution gelangte diese dann in die Niederlanden. Damals wurden die kleinen Pfannkuchen, noch mit „Broedertjes“, dem niederländischen Wort für Bruder oder Mönch bezeichnet, was sie ihrer Herkunft aus dem Kloster nahe Bordeaux verdankten. In Holland wurde das Rezept dann leicht verändert und als Poffertjes auf Jahrmärkten angeboten. Inzwischen ist die Süßspeise gerade auf Volksfesten nicht mehr wegzudenken. Dort wird Sie am liebsten mit einem Stückchen Butter und dick mit Puderzucker bestreut genossen.
Original Holländisches in der heimischen Küche
Wie bei allen „Nationalgerichten“, gibt es auch für Poffertjes unzählige „Originalrezepte“ mit nur geringen Abweichungen. Bei unserer Recherche fanden wir heraus, dass Buchweizenmehl für den typischen Geschmack unerlässlich ist, die Zubereitung aber mit Hefe oder mit Backpulver angesetzt werden kann. In alten niederländischen Back- und Kochbüchern wird mehrheitlich die Verwendung von Hefe für die Süßspeise empfohlen und auch von offizieller Seite, dem niederländischen Fremdenverkehrsverband der Niederlande, wird die Hefeversion als die originale bezeichnet. Wir fanden beim Poffertjes backen, mit und ohne Hefe, dass unter Verwendung von Hefe und mit Zeit die Küchlein viel lockerer und zarter werden. Nicht verheimlichen möchten wir Ihnen aber, was unsere Frage unter niederländischen Kochfreunden ergab: Viele greifen zum Poffertjes backen auf die Fertigmischung von Koopmanns, die man nur mit Milch und Eiern anrühren muss, zurück. Diese enthält keine Hefe, sondern Backpulver als Triebmittel.
Die Poffertjes Pfanne
Fast in jedem niederländischen Haushalt findet sie sich, die berühmte Poffertjes Pfanne, ohne die sich kaum die niedlichen, kleinen Pfannkuchen backen lassen. Es ist eine Pfanne mit einem Durchmesser zwischen 25 und 27 Zentimetern und meist 16 bis 19 Backmulden. In vielen Fällen ist die Poffertjes Pfanne aus Aluminium gefertigt, was gute Bratergebnisse bei nicht zu hohem Gewicht garantiert. Allerdings findet man auch hochwertige Pfannen aus Schmiedeeisen und Aluguss, die allerdings etwas schwerer sind, dafür aber einen festen Stand sowie eine hervorragende Hitzeverteilung bieten. Wen das Gewicht nicht stört, der ist damit sehr gut beraten.
Am häufigsten ist diese spezielle Pfanne aus leichtem Aluminium. Die Spezialpfanne für die Küchlein aus Aluguss kann zwar auf allen Herdarten außer Induktion Verwendung finden, wird aber meistens auf Ceranfeldern und Gasherdes genutzt.
Ohne die Poffertjes Pfanne ist es nicht die niederländische Süßspeise
Bestenfalls handelt es sich dann um kleine holländische Pfannkuchen. Oft taucht die Frage auf, ob man die Süßspeise auch ohne die spezielle Pfanne braten kann. Natürlich kann man den Teig in kleinen Klecksen in jeder normalen Pfanne verteilen. Allerdings sind das Ergebnis dann kleine, flache und unregelmäßige Pfannkuchen in Münzgröße und es ist nur sehr schwierig, den nicht ganz durchgebackenen weichen Kern zu erzielen. In der Spezialpfanne wird der Teig durch die Mulden in Form gehalten und kann nicht auseinanderlaufen, sodass das Resultat relativ dicke, flaumig weiche Küchlein sind. Das kann man nur mithilfe einer Poffertjes Pfanne erreichen.
Das ultimative Rezept für original holländische Poffertjes mit Gelinggarantie
- 125 g Buchweizenmehl
- 125 g Weizenmehl 405
- 450 ml Milch, lauwarm
- 10 g Hefe
- 1 EL Zucker
- eine Messerspitze Salz
- Butterstückchen
- geschmolzene Butter für die Form
Das gesiebte Mehl in eine Schüssel geben und darin eine Mulde formen. Die Hefe in wenig lauwarmer Milch auflösen, den Zucker hinzugeben und in die Mulde gießen. Mit Mehl bestäuben und das Salz über alles verteilen. Abgedeckt etwa eine Viertelstunde gehen lassen.
Anschließend die restliche lauwarme Milch zufügen und alles gut verkneten. Noch einmal 30 Minuten bedeckt gehen lassen. Vor dem Backen durchrühren. Der Teig sollte für einen Hefeteig relativ flüssig sein. Ist er das nicht, noch ein wenig Milch zufügen.
Die Poffertjespan mithilfe eines Backpinsels mit der flüssigen Butter ausfetten und auf mittlerer Hitze vorheizen. Nun in jede Vertiefung etwa einen Esslöffel Teig geben. Die Förmchen nicht zu voll machen, da der Teig gut aufgeht. Besonders einfach kann man den Teig einfüllen, wenn man eine „Teigflasche“ zum Dosieren benutzt.
Ist man mit dem Einfüllen fertig, kann man normalerweise schon mit dem Wenden beginnen. Das macht man am einfachsten mit zwei Holzspießchen oder noch einfacher mit einer speziellen, hölzernen Poffertjesgabel mit zwei Zinken. Mit ein wenig Übung ist das Umdrehen ein Kinderspiel.
Die Minipfannkuchen sind fertig, wenn sie auf beiden Seiten schön goldbraun aber noch nicht „ganz durch“ sind. So erhalten diese ihre feine cremige Konsistenz. Auf einer Platte oder in einer Schale anrichten, großzügig mit Butterflocken belegen und mit reichlich Puderzucker bestäuben. Sie werden warm serviert und typischerweise mit einem Biss, so wie sind, verzehrt.
In jüngerer Zeit findet man aber immer häufiger auch Abwandlungen, die durchaus ihren Reiz haben:
- beim Backen kann man jedem Küchlein vor dem Wenden ein paar kleine Apfelstückchen zufügen
- Blaubeeren beim Backen einstreuen
- nach dem Backen mit Cointreau oder Grand Manier flambieren
- die Apfelstückchen einstreuen, mit Calvados flambieren und mit Zimt bestreuen
- mit Ahornsirup beträufeln
Und falls es schnell gehen muss – ein Turborezept
Dieses ist ein sehr beliebtes Rezept aus den Niederlanden. Es ist ohne Hefe und geht dadurch sehr schnell, ohne dabei an Geschmack zu verlieren.
- 125 g Weizenmehl
- 125 g Buchweizenmehl
- 2 Teelöffel Backpulver
- 250 ml Milch
- 40 g Zucker
- 1 Msp. Salz
- 2 Eier
Mehl mit Backpulver und Salz mischen. Die Eier mit dem Zucker verrühren, dann die Milch einrühren. Nach und nach das Mehlgemisch untermischen. Der Teig ähnelt von der Konsistenz dem von normalen Pfannkuchen. Gebacken werden diese Schnell-Poffertjes wie die obigen.
Haben wir Ihre Lust am Experimentieren mit den Poffertjes geweckt? Egal ob Sie zum Brunch, der Kaffeetafel oder einem schönen Dinner einladen, verwöhnen Sie Ihre Gäste doch zur Abwechslung einmal mit diesem originellen Kleingebäck. Sie werden überrascht sein, wie gut diese Küchlein ankommen.
Das Bild oben stammt von © Iryna Melnyk / Fotolia.com
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